„Verschiedene Gesichter, verschiedene Menschen“

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Wer bist du? Was machst du? Woher kommst du? – Das sind die klassischen Fragen zu Beginn wohl jeden Deutschkurses. Seit einigen Jahren finden sich zu diesem Thema im „Augustin“ kleine Portraits von bildschirmfoto-2017-01-10-um-18-05-17Verkäufer_innen der selbigen Boulevardzeitung. So bunt und vielfältig wie die Zeitung sind auch die „Augustiner_innen“, wie sie genannt werden: von der Soziologiestudentin Francis aus Nigeria, dem ehemaligen Spengler Ernö aus Ungarn bis zur Augustinverkäuferin Susi auf der Wiedener Hauptstraße. Sie alle erzählen über ihre Arbeit, ihre Wünsche, die Hoffnung auf ein gutes Auskommen, Hobbies, besondere Erfahrungen in Wien, Erlebnisse aus ihrem bewegten Leben. Die Texte sind unterschiedlich lang und komplex – manche sind ganz einfach geschrieben und eignen sich bestens schon für den Anfänger_innen-Unterricht, manche sprechen sehr kritisch brisante Themen unserer Gesellschaft an: etwa die Schwierigkeit eine Arbeitserlaubnis zu bekommen, den Ausschluss von Sozialleistungen oder den Umgang mit Rassismus, um nur einige zu nennen.

Zu finden sind die Texte seit 2014 in unregelmäßiger Reihenfolge in der Rubrik Tun & Lassen, gleich zu Beginn der Zeitung, oder – schön übersichtlich – auf der Webseite des Augustin unter „Über uns“ > „Verkäufer_innen“. Insgesamt gibt es bis dato knapp 30 Portraits. Aber nachdem es ca. 500 Augustiner_innen gibt, dürfen wir auf weitere spannende Texte und Geschichten hoffen. Der Titel des Blogeintrag stammt übrigens von Doris, die seit 2010 den Augustin bei der U6 Währingerstraße verkauft. Also: Am besten gleich einen neuen Augustin bei Ihrem Lieblingsverkäufer / Ihrer Lieblingsverkäuferin erstehen, und sich vom „soziale[n] Gewissen Wiens“ (Prof. Fritz Hausjell, Publizistik-Institut Wien) zum Nachdenken anregen lassen.

 

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